Ehrendingen: «Die Oase bringt nur Nachteile fürs Dorf»

Vernehmlassungsantwort Gemeinderat Ehrendingen zum Regionalen Verkehrskonzept Ostaargau (OASE)

Der Regierungsrat des Kantons Aargau hat am 25. September 2019 den Bericht zur Anpassung des Richtplans «Festsetzung Regionales Gesamtverkehrskonzept Ostaargau – rGVK Oase 2040» zur Anhörung freigegeben. Der Gemeinderat Ehrendingen nimmt an der Vernehmlassung des Richtplanverfahrens des Kantons mit folgender Stellungnahme teil:

  1. Das rGVK Oase bringt für Ehrendingen nur Nachteile: Mehrverkehr auf der K282, längere Wartezeiten und Fahrwege nach Baden, Wettingen und Obersiggenthal. Wird die Hochbrücke für den motorisierten Individualverkehr (MIV) gesperrt, ist eine niveaufreie Kreuzung des Brückenkopfes Ost unumgänglich. Bis zum Abschluss dieses Ausbaus darf die Schartenstrasse für den MIV nicht gesperrt werden. Auf die neue Limmatbrücke darf auch ohne Limmattalbahn nicht verzichtet werden.
  2. Der Perimeter für das rGVK Oase ist zu erweitern und ein Gesamtverkehrskonzept vorzulegen. Der Grenzverkehr sowie der Schwerverkehr sind mit aktuellen Zahlen auf dem ganzen Strassennetz separat auszuweisen. Einzubeziehen sind Ehrendingen, der Bahnhof Niederweningen, das Surbtal und die Planung und der Bau eines Lägerntunnels (Schneisingen–Furttalkreuzung mit Anschluss A1). Dieser entlastet die Durchfahrt in Ehrendingen mit nahezu 20’000 Fahrzeugen pro Tag und dient zusätzlich als Entlastung des Aaretals für den Durchgangsverkehr ab neuer Rheinbrücke östlich von Koblenz via Lägerntunnel in den Raum Zürich. Der Ausbau der A81 und der A98 ist von Deutschland so auszugestalten, dass nicht das Aaretal belastet, sondern der Grenzverkehr auf die neue Entlastungsachse für einen Lägerntunnel verschoben wird.
  3. Schon heute stehen die Busse zu den Hauptverkehrszeiten im Stau. Der ÖV zwischen Bahnhof Niederweningen via Ehrendingen und Baden ist zumindest in den Hauptverkehrszeiten durchgehend auf einen 15-Minuten-Takt auszubauen, damit die Zuverlässigkeit der Fahrzeiten sowie die Umsteigebeziehungen in den Bahnhöfen Niederweningen und Baden (Anschlüsse nach Ost und West) verlässlicher und attraktiver werden. Auszubauen sind die Park&Ride-Angebote (an den Bahnhöfen und im Bereich Tiefenwaag) sowie eine mögliche Verlängerung der S-Bahn von Niederweningen nach Ehrendingen. Die Bushaltestellen sind für Doppelgelenkbusse rasch behindertengerecht auszubauen.
  4. Der nur einseitige und zu schmale Velostreifen im Höhtal bietet zu wenig Sicherheit für Schülerinnen und Schüler, die die Oberstufe und die Schulen der Sekundarstufe II in Baden und Wettingen besuchen. Zwischen Höhtal und Ehrendingen Dorf ist ein Veloweg als Hauptverbindung bis 2025 zu erstellen. Die Grendelstrasse ist für den Veloverkehr in beiden Richtungen auszubauen. Es ist ein attraktiver Veloabstellplatz an der Limmat bei der Fussgängerbrücke zum Bahnhof-Lift Baden vorzusehen.
  5. Die Verkehrsbelastung in Ehrendingen mit heute 13 000 Fahrzeugen pro Tag ist höher als auf der Landstrasse in Wettingen und höher als auf der Schwimmbadstrasse oder im Kappelerhof in Baden. Die Mehrbelastung von 6000 Fahrzeugen pro Tag auf den Kantonsstrassen in Ehrendingen führt zu erhöhten Kosten im Unterhalt und verlangt zusätzliche Lösungen bei den Einmündungen der Quartierstrassen in die Kantonsstrassen. Die Kostenverteilung gemäss Kantonsstrassendekret über den Bau und den Unterhalt bei Kantonsstrassen muss aufgrund der Mehrbelastung neu verhandelt werden.

In seiner Stellungnahme ruft der Gemeinderat die Bevölkerung erneut dazu auf, ebenfalls an der Vernehmlassung teilzunehmen. Dazu hat er ein Muster für die Vernehmlassungsantwort erstellt, welches sich mit der Haltung des Gemeinderates deckt. Das Dokument können unter www.ehrendingen.ch heruntergeladen werden. Die Einwohnerinnen und Einwohner müssen lediglich die gelb markierten Felder anpassen, die Vernehmlassungsantwort ausdrucken, unterschreiben und diese an die vorgegebene Adresse senden.

Das Dokument kann alternativ per E-Mail an verkehr.aargau@ag.ch geschickt werden. Die Vernehmlassung läuft noch bis am 17. Januar 2020.

Urs Burkhard, Gemeindeammann von Ehrendingen

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