Keine OASE-Gefühle im Siggenthal

Die Zahl ist beängstigend. Im Aargau sollen bis 2040 30 Prozent mehr Menschen leben. Nachzulesen im Projekt OASE. Was sind die Auswirkungen auf den Verkehr? Mit dem neuen Martinsbergtunnel soll die Belastung auf der Bruggerstrasse Richtung Schulhausplatz 15‘500 Fahrzeuge betragen, also markant weniger als heute. Dies im Gegensatz zum Siggenthal, wo der Trend in die andere Richtung zeigt. Bei der Zählstelle Breite sind 23‘900 Fahrzeuge prognostiziert! Nach dem Bau der Siggenthalbrücke wird also das Siggenthal zum zweiten Mal belastet. Der Kanton ist gut beraten Alternativen zur Entlastung auf der rechten Seite der Limmat aufzuzeigen.

Ein Lichtblick ist immerhin, dass zum ersten Mal bei einem derartigen Strassenbauprojekt auch der Velofahrer berücksichtigt wird. Mit verschiedenen Massnahmen sollen die Velofahrten in der Region um 20% gesteigert werden. Man spricht von einem Quantensprung. Um Goethes Faust zu zitieren: „Die (Regierungs-) Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube“. Die Erfahrungen in den letzten Jahren sind enttäuschend. Die Region Baden ist auf diesem Gebiet um Jahre ins Hintertreffen geraten. Schwachstellen wurden nicht behoben und die Situation beim Bahnhof Baden ist völlig unbefriedigend. Andernorts baut man zweistöckige Veloständer, Baden hat diese Variante noch nicht entdeckt. Und ein letzter Gedanke: Wollen wir bis 2040 warten und erst dann dem Velo mehr Raum gegeben? Eigentlich sind beide, Kanton und Gemeinden, gefordert, so rasch wie möglich zu handeln.

 

Max Läng, Kirchdorf

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