Oase – so nicht! Die Ostaargauer Strassenentwicklung im Gegenwind

Das Projekt Oase hat gemäss Baudepartement Aargau zum Ziel, die Zentren Baden/Wettingen und Brugg vom Durchgangsverkehr zu entlasten. Dies soll durch Umfahrungen und Tunnels erreicht werden. Soweit so gut. Dagegen ist an sich nichts einzuwenden, zumal ja mit einem Realisierungshorizont von 2040 gerechnet wird. Bis dann werden aber sowohl Schwerverkehr wie auch Individualverkehr gemäss Fachprognosen markant zunehmen (Gemäss Mobilitätsstrategie Aargau: Zunahme bis 2030 Individualverkehr +20%, OeV +50%). Die als separate Projekte laufende Umfahrung Siggenthal Station und der neue Brückenübergang in Koblenz werden zusätzlich ihren Anteil an der Verkehrszunahme leisten. Vor allem das Oase-Teilprojekt Entlastung des Zentrums Baden gilt es aus Sicht des Siggenthals stark zu hinterfragen: «…mit einem Verkehrsmanagement wird die gleichmässige Verteilung auf die beiden Limmatseiten Kappelerhof und Siggenthal soweit möglich (sic!) geregelt». Soweit die Formulierung im Projektbeschrieb. Kein Wort zur Entlastung in unserem Dorf. Wir werden also voll betroffen sein, da eine allfällige Verteilung des Verkehrs Richtung Baden/ Autobahn erst ab Abzweigung Schönegg möglich sein könnte. Das ganze Siggenthal wurde bei der Bestvariante (!) einfach ignoriert. Letztlich wird das Siggenthal die einzige Durchfahrt von der Grenze in Koblenz bis Baden sein, wo keinerlei Entlastung oder Umfahrung vorgesehen ist. Dass dies so nicht hinnehmbar ist wurde auch in den politischen Ortsparteien bemerkt. Auch weil in der neuen Bau- und Zonenordnung von Untersiggenthal das Gebiet Landstrasse vor allem im Bereich des künftigen Zentrums «aufgewertet» werden soll, stellen sich viele Fragen. Es formierte sich eine Interessengruppe aus praktisch allen Ortsparteien mit dem Ziel, die weitere Entwicklung des Projektes stark zu hinterfragen. So nicht, ist die Meinung und man bereitet sich vor, um an der verlangten öffentlichen Orientierungsversammlung vom 12.November entsprechende Informationen zu erfragen. Und um die ab Mitte Oktober 2019 bis Mitte Januar 2020 laufende Mitwirkung möglichst intensiv zu nutzen. Da auch Obersiggenthal stark (z.T. wegen Hertenstein noch vermehrt) betroffen ist, hat sich auch dort eine politisch breit abgestützte Gruppe formiert mit dem gleichen Ziel: Entlastung muss auch für das Siggenthal erreicht werden. Dieses Jahrhundert-Projekt muss stark hinterfragt und in die öffentliche Diskussion getragen werden. Das sind wir den kommenden Generationen schuldig.

Öffentliche Orientierung für das Siggenthal am 12.November im Gemeindesaal Obersiggenthal

Hans Killer, Untersiggenthal, Alt Nationalrat

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert