Was uns störte an OASE

OASE?
Foto: AZ, P. Kramer

OASE: Ostaargauer Strassenentwicklung

Verkehrsbelastungsmodell zu optimistisch
Es basiert auf alten Messungen; Schwerverkehr aus Deutschland nicht richtig berücksichtigt; Erhöhung des Verkehrsaufkommens in Nussbaumen infolge Schliessung der Hochbrücke fälschlicherweise vernachlässigt; Reduktion durch Velokonzept übertrieben, z.B. weil in Baden keine Massnahmen vorbereitet werden für den zu erwartenden Veloverkehr.

Unsolidarische Konzeption des Projektes
Verkehrsbelastung Bruggerstrasse (Abschnitt Siggenthaler Brücke bis Haselstrasse) wird für 2040 mit 28’000/32’000 DTV veranschlagt. In Brugg steigt das Verkehrsaufkommen am Neumarkt von 23’000 auf 30’000 DTV. Für die beiden Entlastungen werden Fr. 500 Mio. resp. 460 Mio. investiert; auf der Landstrasse vom Kreisel Nussbaumen bis Brücke Siggenthal steigt der Verkehr von 23’000 auf 28’600 DTV (sehr wahrscheinlich mehr), hier wird nichts getan.

Ursprünglich geplante Entlastung des Siggenthals entfällt einfach so
Mit fast 24’000 DTV in 2014 ist die siedlungsverträgliche Höhe von 20’000 DTV erheblich überschritten.

Verbesserte Anbindung des Unteren Aaretals an das Nationalstrassennetz nicht erreicht
Mehr als 3/4 des zu erwartenden Durchgangsverkehrs aus dem Aaretal (einschl. Schwerverkehr) nutzt weiterhin das Siggenthal als Autobahnzubringer. Und hier gibt es keine Entlastung.

Keine Untersuchungen der Auswirkungen des Projekts auf Luft und Lärm im Siggenthal

Aufnahmefähigkeit von verschiedenen Verkehrsknoten im Gesamtprojekt ist nicht gegeben
Ein Teil der geplanten neuen Verkehrsknoten ist schon bei Projektfertigstellung in 2040 völlig ausgelastet mit entsprechenden Auswirkungen auf den Verkehrsfluss.

Nicht nachvollziehbare Entscheide
Es ist unklar, aufgrund welcher Kriterien die ursprüngliche Variante 30 (Baldeggtunnel mit Umfahrung Untersiggenthal) fallen gelassen wurde, obschon diese die Ziele des OASE-Konzepts weitgehend erfüllt. Die Kosten liegen im Vergleich zum heutigen Gesamtprojekt in der gleichen Grössenordnung. Im Variantenvergleich schnitt die heutige Lösung beim Nutzen und der erreichbaren Entlastung in der Region erheblich schlechter ab. Und die Frage ist ungeklärt, warum in der Variante 30 der Durchgangsverkehr zur Autobahn in Baden West von der A1 nicht aufgenommen werden konnte, nun in Neuenhof aber offenbar doch.

Risikobetrachtungen in Bezug auf die Limmattalbahn fehlen
Die Realisierung der Limmattalbahn ist sehr zweifelhaft, denn die Wirtschaftlichkeit ist kaum je zu erreichen. Was passiert nun, wenn die Limmattalbahn nicht realisiert wird? Das gesamte Projekt ist darauf ausgerichtet und der Nutzen wird ausschliesslich daraus generiert. Hinterher haben wir Tunnel- und Brückenbauwerke, die ohne Limmattalbahn am falschen Ort stehen, einen ganz geringen Nutzen haben und viel unnötiges Geld gekostet haben.

Vertrauen in die Planung
Angesichts der aktuellen (Nicht-)Informationspolitik und der früheren, nicht eingehaltenen Versprechen für das Siggenthal, hat der Kanton bei der Bevölkerung an Glaubwürdigkeit eingebüsst. Es verstärkt sich der Verdacht, dass wieder versucht wird, frühzeitig Weichen zu Ungunsten des Siggenthals zu stellen, die sich später nicht mehr rückgängig machen lassen.