1. Veranstaltung im Siggenthal

Am 12. November 2019 hat der Kanton das OASE-Konzept im Siggenthal vorgestellt. Der Gemeindesaal war voll und allen Anwesenden war klar, dass da Ungemach auf unser Tal zukommt. Vom Publikum kamen kritische Fragen, bissige Statements und Infragestellungen des ganzen Projektes, welches aber laut Regierungsrat Attiger noch gar kein Projekt ist, sondern „nur“ ein Konzept. Allen Teilnehmern war am Ende klar, wie wichtig die nächste Veranstaltung am 2.12.2019 sein wird.

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3 Kommentare

  1. Die in Aussicht gestellten verbesserten Busverbindungen und Velowege in Ehren. Wenn aber die kantonalen Planer glauben, dadurch die Blechlawine durchs Siggenthal spürbar zu reduzieren, scheint das etwas unrealistisch.
    Eine echte Entlastung kann nur durch eine Umfahrung erreicht werden, in dem z.B. der Schwerverkehr aus dem unteren Aaretal vor dem Eintritt ins Siggenthal in den Untergrund geleitet und direkt der Autobahn zugeführt wird.
    Möglicherweise kann eine solche Massnahme weiteren Verkehr aus dem Norden anziehen. Dem könnte mit einer Pförtneranlage entgegen gewirkt werden.

  2. Fazit der OASE-Präsentation durch den Kanton: Man will mit den Rezepten von gestern die Verkehrsprobleme von morgen lösen. Der weitaus grösste Teil der OASE-Kosten würde in die Erstellung neuer Verkehrsanlagen für den MIV fliessen. Damit würden in der Klus von Baden neue Kapazitäten geschaffen, die logischerweise Mehrverkehr anziehen.

  3. Geschätzte Damen und Herren,
    ich war am 12. November 2019 auch im Gemeindesaal. Anschliessend an die Orientierungs-Versammlung war ich etwas verwirrt. Zu Hause musste ich zuerst einen Demenz-Selbsttest machen, weil ich nicht mehr wusste, ob wir im Jahre 2000 oder im Jahre 2019 sind. Ich habe dann aber realisiert, dass die Verwirrung daher rührte, dass ich 2 x im gleichen Theater sass, einmal ca. 2000, einmal am 12. 11. 2019, und dass ich 2x ein ähnliches modernes Drama über Strassenbau erlebte, nur mit ausgewechselten Schauspielern. Das erste Mal ging es um die Obersiggenthaler Brücke, das zweite Mal um die OASE (Verlängerung der Obersiggenthaler Brücke mit dem Martinsbergtunnel).
    Beide Male geht es darum, die Verkehrs-Stausituation „zu verbessern“, womit nur gemeint ist, Baden zu entlasten (damals das Bäderquartier durch den Tunnel Ennetbaden und die Schliessung der schiefen Brücke), von den lieben Bewohnern von Obersiggenthal wird erwartet dass sie „mit den armen Autofahrern solidarisch“ sind. Der Brückenkopf Boldi der Obersiggenthaler Brücke war, wie Herr Bürge (damals Stadtammann von Baden) es vor Verwaltungsgericht formulierte, kein Problem, da dieser in einem „wenig sensiblen Gebiet liegt“. (Behaften Sie mich bitte nicht, wenn ich den Ausspruch nicht ganz wörtlich zitiere, es sind immerhin ca. 20 Jahre seither vergangen. Ich habe ihn damals aber als besonders arrogant empfunden)
    Ich war – wie Urs Müller – im „Komitee Obersiggenthaler Brücke – so nicht“. Zudem habe ich als Anwohner damals Beschwerde gegen die Obersiggenthaler Brücke eingereicht, ich war an der Gerichtsverhandlung des Aargauischen Verwaltungsgerichts (im Gemeindehaus Obersiggenthal) Partei (wie auch Manfred Schneider sel. und der VCS und andere).
    -Damals haben v.a Gemeindeamman Malz („Parteisoldat“ des Kantons) und die Vertreter von Kanton, Stadt Baden und Gemeinde Ennetbaden uns immer entgegen gehalten, dass die Obersiggenthaler Brücke am richtigen Ort gebaut werde, weiter Limmat-abwärts sei nicht möglich, weil der Verkehr „hausgemacht“ sei. Heute heisst es, es handle sich um Quell- und Zielverkehr. (Ich weiss nicht, welcher Punkt Quelle resp. Ziel ist. Ist es Koblenz oder Untersiggenthal?). Dies ist aber nur eine Frage. Die Kantonsvertreter sagen, „nur 5 %“ des Verkehrs seien LKW’s. Ich rechne: 5% von 26’000 Fahrzeugen sind 1’300 LKW’s. Es ist klar, das es LKW’s braucht, aber wenn am Morgen ab 05.00 die LKW’s vorbeidonnern, ist es vorbei mit dem Schlaf. Bei mehreren (wie der unsrigen) Liegenschaften wird der Lärmgrenzwert überschritten. Den Anwohnern ist nicht gedient, wenn der Kanton verspricht, „in ca. 5-10 Jahren“ einen neuen Flüsterbelag auf der Kantonsstrasse einzubauen.
    Der Kanton habe 100 Varianten für die OASE geprüft, alle anderen als die vorgestellte seien nicht möglich (wer’s glaubt, zahlt einen Taler“). Damals (um das Jahr 2000) wiederholten die Verantwortlichen immer wieder, der Verkehr werde dann auf das rechte und das linke Limmatufer verteilt. Zufälligerweise fuhren wir am folgenden Tag (am 13.11.2019 zwischen 8 und 9 Uhr) über Kirchdorf zur KVA Turgi und über den Kappelerhof zurück nach Nussbaumen. Auf der Obersiggenthaler Talseite standen die PW’s und die europäischen LKW’s, auf der Seite Kappelerhof hatte es wenig Verkehr, wir sahen keinen LKW. (ich weiss, die Schweiz besteht aus Zufällen und Einzelfällen!)
    Damals versprach man uns, es würden intelligente Ampeln aufgestellt, und der Verkehr aus Nussbaumen werde privilegiert durchgelassen. Nach meiner Erfahrung funktioniert das (häufig ) nicht.
    Damals wurde gesagt, dank der Pförtneranlage Gässliacker werde es keine stehenden Kolonnen in Obersiggenthal geben. Hier enthalte ich mich eines bissigen Kommentars.
    Nun bedanke ich mich bei Ihnen, dass Sie sich für das Siggenthal einsetzen. Es ist, wie ein Redner an der Orientierungs-Versammlung sagte: Obersiggenthaler, wehrt Euch! Ich ergänze: Wehret den Anfängen!
    mit freundlichem Gruss

    Peter Wicki
    Blumenstr. 3
    5415 Nussbaumen

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