Manchmal fragt man sich doch, welche Zahlen und Fakten als Grundlagen für Projekte herhalten müssen!
Ohne eine grosse Auslegeordnung für die Verkehrsbelastung durch das Siggenthal zu machen, möchte ich meinen Unmut über die im OASE-Projekt mitverwendeten Zahlen und Grundlagen äussern. Die durchgeführten Verkehrszählungen werden vom Kanton als schlüssig und, im Vergleich mit anderen Durchgangsstrassen, als durchaus vertretbar dargestellt. Nimmt man aber die entsprechenden Verkehrsarten (LKW, PW,) nach Herkunft und der Menge, verteilt auf die einzelnen Tageszeiten, auseinander, ergibt sich ein ganz anderes Bild!
Vor allem beim Schwerverkehr ist die Belastung in den Morgenstunden, aber auch ab Mitte Nachmittag enorm! In den Grundlagen des Kantons werden unter anderem auch die Herkunftsgebiete der Verkehrsartenmitdefiniert. Beim grenzüberschreitenden Schwerverkehr ist dies das Einzugsgebiet bis in den mittleren Schwarzwald! Der Anteil des internationalen Durchgangsverkehres ist in den Angaben nicht zu finden! Gerade dieser aber macht einen Grossteil des Lastwagenanteils auf der Achse Siggenthal-Baden aus! Ursache dafür sind einerseits die Lastabhängige Schwerverkehrsabgabe (LSVA) und andererseits die chronisch überlasteten Zollübergänge Thayngen, Basel und Stein-Säckingen. Diese Tatsachen ergeben, dass sehr viel Verkehr aus den Billigtransportländern in Osteuropa, über den Zoll Koblenz, in den Wirtschaftraum Zürich/Mittelland einreist.
Die Abfertigung in die Schweiz und aus der Schweiz dauert von 6 Uhr morgens bis 18 Uhr. Dementsprechend gross ist die Zahl der Ein- und Ausreisen an den Randzeiten, da in Deutschland kein Nachtfahrverbot besteht. Nimmt man jetzt Lastwagenverkehr unserer in der Region ansässigen Betriebe hinzu, besteht gerade in den Stosszeiten eine übermässige Belastung auf der Strecke durchs Siggenthal. Betrachtet man diese Zahlen absolut, über die ganzen Tagestunden verteilt, kann man die Belastung natürlich als erträglich bezeichnen.
Geschätzte Verkehrsplaner, mit uns Siggenthalern geht dies so nicht! Die Gruppe „Oase so nicht“, wird sich vehement gegen das vorliegende Projekt wehren!
Eugen Frunz sen., Nussbaumen
Unternehmer mit Transport- und Politerfahrung