Es ist das «Wie», das die MitbürgerInnen zunehmend in Rage versetzt. Das Baudepartement beteuert zwar, dass Vertreter der Gemeinden in den relevanten Gremien Einsitz haben, diese berichten aber, dass sie komplett ignoriert werden. Die Aarauer Beamten halten an der gerade eingeschlagenen Linienführung fest und begegnen dem Mehrverkehr im Siggenthal dadurch, dass sie Velowege einplanen und erwarten, dass der überdurchschnittlich hohe Anteil an Velofahrern im Siggenthal noch weiter zunimmt, rekordverdächtige Höhen erklimmt. Somit würde der totale motorisierte Verkehr im Siggenthal im 2040 nicht weiter zunehmen. Mit diesem «wesentlichen und neuem Bestandteil» soll den Befürchtungen der Bevölkerung begegnet werden. Massnahmen gegen den Durchgangsverkehr sind nur für die Stadt Baden vorgesehen, nicht aber für das Siggenthal.
Genau wie die Bevölkerung organisieren sich auch die Gemeindebehörden, um zusammen dem kantonalen Vorgehen entgegenzutreten. Bislang sind es die Gemeinden Obersiggenthal, Untersiggenthal, Turgi und Freienwil. Voraussichtlich werden sich noch zwei weitere anschliessen.
Dass es zu einer fatalen Bruchlandung kommt, wenn man mit den lokalen Behörden und Kommissionen nicht auf Augenhöhe arbeitet, zeigt das Planungsdesaster Autobahn Westast in Biel deutlich. Das Ende: 60 Millionen Franken in den Sand gesetzt, das Projekt sistiert. Unser BVU scheint daraus keine Lehren gezogen zu haben und steuert auf den selben Abgrund zu.
Tomas Nezel, Nussbaumen